Posted on Juli 6, 2019
06.07.2019 Põhja-Tallinna JK Volta – Vändra JK Vaprus 1:4 (1:1) / Sõle Gümnaasiumi staadion / 102 Zs.
Drei Kilometer liegen also zwischen den beiden Spielstätten und eine knappe Stunde verbleibt uns bis zum Anpfiff. Was zunächst nach keiner all zu großen Herausforderung klingt, wird ein wenig dadurch erschwert, dass das am Wegesrand auftauchende „Kristiine Keskus“ unerwartet Begehrlichkeiten weckt. Eine handelsübliche Shopping Mall, ein Konsumtempel, wie er im Buche steht. Muss man keines Blickes würdigen, vor allen Dingen dann nicht, wenn man es eigentlich eilig hat, von A nach B zu kommen. Soweit die nüchterne Betrachtungsweise, aber in diesem Falle sollte man seine Rechnung nicht ohne den „verrückten Tischfinnen“ machen. Ihn zieht es nämlich wie von Geisterhand gesteuert ins Erdgeschoss und dann in die Apotheka, in der er gerne diverse Medikamente einkaufen würde. Schnell sind mir die eklatanten Preisdifferenzen der einzelnen Produkte gegenüber des Verkaufs in Suomi erklärt und spätestens, als einige preiswerte Schmerztabletten und baltische Grippehelferlein auch in meinem Warenkorb gelandet sind, ist der Schnäppchenjäger in mir von diesem außerplanmäßigen Shopping-Zwischenstopp vollends überzeugt.
Was dem Hund der nächste Baum, ist dem Finnen die Steckdose, heißt es dann im Anschluss. Natürlich können wir Kristiine nicht einfach verlassen, ohne sie noch richtig auszusaugen, mag sich der „Tischfinne“ gedacht haben und so hocken wir gute 20 Minuten auf dem Boden, um diverse Geräte des hochtechnisierten Skandinaviers laden zu können. Als die Akkus voll genug sind, um das Überleben in den kommenden Stunden sicherzustellen, verbleiben nur noch 30 Minuten bis zum Anpfiff und noch immer sind 2,3 Kilometer zurückzulegen.
Im Schweinsgalopp preschen wir die Hauptstraße hinunter und wähnen uns bereits am Ziel, als die Straße plötzlich nicht mehr „Tulika“, sondern „Sõle“ heißt, das Ortseingangsschild „Põhja“ gesichtet wird und das mit frischer Energie versehene Smartphone des finnischen Pfadfinders ein Gümnaasium samt Fußballfeld ausweist. Hier stimmen alle weichen Faktoren, aber wirklich auch nur die, wie wir kurz darauf feststellen müssen, als wir zwischen den Häuserschluchten auf einem Schulhof stranden und den legendären Sportplatz des „Pelgulinna Gümnaasium“ bestaunen. Hier ist sicherlich schon manch dicker Estenbengel am Cooper-Test gescheitert, aber mit hoher Sicherheit noch nie ein Ball in der dritthöchsten Spielklasse des Landes gerollt. „Vallah, is falsche Gümnaasium!“, fasst Fetti das Problem adäquat zusammen und der „Tischfinne“ justiert noch einmal nach. „Fähnlein Fieselschweif“ heißt auf finnisch übrigens „Sudenpennut“ und unser Stadion liegt wohl doch noch einmal 1,2 Kilometer entfernt.
Um Punkt 16.59 Uhr haben wir das „Sõle Gümnaasiumi staadion“ erreicht und uns über ein unverschlossenes Hintertürchen Eintritt erschlichen. In der „Esiliiga B“ spielt man also auf Breitensport-Kunstrasen und für die Zuschauermassen hat man mehrere kleine hölzerne Tribünenelemente entlang der Seitenlinien verteilt. Auf diesen lümmeln Freunde und Familien der Spieler und Hopper aus Deutschland und alle bekommen nach 16 Minuten den ersten Aufreger zu sehen. Kaarel Poldma hat soeben den Ball vor dem eigenen Strafraum vertändelt und dem Vändra-Angreifer, der alleine auf das Tor hätte zulaufen können, aus schierer Hilflosigkeit von hinten die Beine weggegrätscht. Schiedsrichter Kask lässt Gnade vor Recht ergehen und zückt die dunkelgelbe Karte. Der Gast aus dem 100 Kilometer entfernten Vändra bleibt tonangebend und hätte nach knapp 20 Minuten in Führung gehen müssen, doch Jürgenstein verlässt im 1:1 Duell gegen den Torwart der „Vaprus“ (= Mut). Besser machen es zehn Minuten später die Hausherren, die mit ihrem ersten Angriff überraschend in Führung gehen können: Arome Onogu aus Nigeria, der mittlerweile für den FC Eston Villa (= mein Humor) spielt, setzt sich mit seiner Körperlichkeit im Strafraum durch und erzielt das 1:0 per Kopf.
Wir wechseln im Anschluss auf die Haupttribünenseite, auf der es hinter den Holzpodesten zwar wirklich auch eine echte Haupttribüne gibt, von der allerdings nicht davon auszugehen ist, dass sie jemals Architekturpreise gewinnen wird. Man hat die kleineren Planungsfehler begangen, die Tribüne gut 20 Meter vom Spielfeldrand entfernt zu platzieren, einen Bürgersteig zwischen Tribüne und Feld zu pflastern und die Sicht zusätzlich durch ein Fangnetz und den Aufbau diverser Umkleide- und WC-Container zu erschweren. Drittligafußball in Estland. Kann man nicht beschreiben, muss man erlebt haben.
Schön ist das 1:1 durch Andro Aaviks direkten Freistoß in der 41. Minute, weniger schön, dass es in der Halbzeitpause kein Bier zu kaufen gibt.
In der zweiten Halbzeit rettet Volta-Schlussmann Silver Saluste seinen Mannen zunächst mit einer Glanztat nach Kopfball aus Nahdistanz die Haut (52.), um dann abermals unter Beweis zu stellen, dass er bei Freistößen gerne mal alt aussieht. Schon der erste Ball war vor der Pause direkt in der Tormitte eingeschlagen, nun lässt sich Saluste sogar mit einem direkten Freistoß in die Torwartecke düpieren – nach 55 Minuten ist Vesselov der gefeierte Mann der Gäste. Im Anschluss lässt die Qualität des Spiels deutlich nach und viele individuelle Fehler, technische Unzulänglichkeiten und Fehlpässe dominieren das Bild. Besonders bei der Heimmannschaft läuft nach 70 Minuten nur noch wenig zusammen und es scheint eine Frage der Zeit, bis die Gäste das Spiel vorentscheiden können. Das 1:3 wird wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt und mehrere große Gelegenheiten bleiben ungenutzt, sodass Ian-Erik Valge den Spielverlauf beinahe auf den Kopf gestellt hätte. Dass dieser nach 75 Minuten freistehend aus fünf Metern vergibt, scheint seinen Trainer so sehr auf die Palme zu bringen, dass er nur kurz darauf zur Auswechslung bittet. In den letzten Minuten geht’s für das zu offensive Volta dann dahin und der Favorit zieht von dannen. Nach 85 Minuten nimmt Jürgenstein einen Steilpass auf, umkurvt Saluste und vollstreckt zum 1:3. Die hängenden Volta-Köpfe sorgen dafür, dass nur zwei Minuten später noch einmal gejubelt werden kann, als Aavik aus fünf Metern Torentfernung ungestört einnicken kann. Schiedsrichter Kask beendet die Partie, Volta bleibt Tabellenletzter, Vändra verharrt auf Rang 3 und FUDU hat Durst.
Der ortskundige „Tischfinne“ führt uns schnurstracks in das belebte Stadtviertel Telliskivi Loomelinnak. In dem ehemaligen Industriegebiet haben sich kreative Menschen angesiedelt und hippe Cafés, Bars, Restaurants, Shops und Start-Ups gegründet. Unweit des Hipsterbezirks Kalamaja gelegen, in dem zugezogene Neureiche die alten Holzhäuser auf Vordermann gebracht und die Mieten in die Höhe getrieben haben, findet man genau das vor, wonach diese Beschreibung klingt. Eine interessante Umgebung, charmant genutzte Brache, auf der man dem Gammel neues Leben eingehaucht hat, anstatt alles abzureißen und neu zu bebauen – aber eben leider auch beinahe ausschließlich Leute, deren wichtigstes Anliegen es ist, sich permanent selbst zu produzieren und sich dabei zu fotografieren, wie man überteuertes xy-freies Essen in sich hineinstopft. Wir tappen nur kurz in eine Coolness-Falle namens „Peatus“. Hier könnte man in alten Eisenbahnwaggons samt nostalgischem Interieur bei monotoner Elektromucke hochpreisiges Bier trinken, wenn man nach 20 Minuten Wartezeit nicht nur zehn Mal begrüßt worden wäre, sondern auch etwas hätte bestellen dürfen. So besinnt sich FUDU alsbald bei seinen Leisten zu bleiben und kehrt in einem schäbigen aserbaidschanischem Imbiss-Container auf dem „Depoo-Street-Food-Market“ ein. Hier gibt es anständiges Bier, günstiges und gutes Essen, einen Sitzplatz im Warmen und die Erkenntnis, dass ich vielleicht auch besser eine Steckdose hätte nutzen sollen. Die Kamera ist jedenfalls nicht mehr in der Lage, Erinnerungsfotos des exotischen Abendbrots zu schießen und auch das Handy ist nicht mehr funktionsfähig, sodass ich Gott und die Welt der sozialen Medien leider nicht an meinem coolen Abend teilhaben lassen kann. Kurz darauf verabschiedet sich der „Tischfinne“ in sein nahe gelegenes Hotel und ich bleibe einigermaßen orientierungslos zurück.
Wie es der Zufall so will, rollt die Straßenbahn zu später Stunde wieder ohne Einschränkungen durch die Stadt und mein Problem, weder zu wissen, wo genau ich mich befinde, geschweige denn, in welcher Himmelsrichtung mein Hostel auch nur ansatzweise zu verorten ist, löst sich dank eines glücklichen Zufalls in Luft auf. Die Straßenbahnlinie 2 hält also nicht nur in Telliskivi, sondern laut Fahrplan in 24 Minuten auch in Keskturg. So mag ich das. Einen Fahrscheinautomaten gibt es zu meinem großen Bedauern weder an der Haltestelle, noch in der einfahrenden Bahn und so muss man sich wohl achselzuckend seinem Schicksal fügen. Das meiste Geld verplempert man bekanntlich eh beim Bezahlen und für’s Erste ist schwarz fahren preiswerter, als sich mit dem Taxi in die Dachkammer kutschieren zu lassen. Zur Strafe für diese Leistungserschleichung endet die Fahrt wegen eines Unfalls und eines Straßenbahnstaus zwar bereits auf halber Strecke, aber „immer den Schienen lang“ sollte eine Erfolg versprechende Methode darstellen, um das „zu Hause“ jetzt auch ohne „googlemaps“ finden zu können. Spätestens, als ich die „Jaani Seegi kirik“ erspähe, die sich als alte Holzkirche den gläsernen Wolkenkratzern der Großbanken trotzig in den Weg stellt, weiß ich, dass das Ziel nicht mehr weit ist. Um kurz vor Mitternacht grüßt Babuschka aus dem Rezeptionskabuff noch immer freundlich und nimmt meinen USB-Stick mit Flugticket bereitwillig entgegen, wird sich aber erst morgen Früh darum kümmern. Schnell habe ich mein Bett bezogen, das Handy angestöpselt und erfahren, dass Union gegen Brøndby vor 12.307 Zuschauern (darunter mindestens vier Dänen) 2:1 gewonnen hat und schon wiegt mich das Röhren der Lüftungsanlage nach einem langen Tag sanft in den Schlaf.
Bei FUDU ist es fünf vor Zwölf, als man sich am nächsten Tag zu Zwecken des Check-Out die knarzende Holztreppe hinunterquält. Die Grande Dame des Hauses hat im Gegensatz zu mir offenbar gut geschlafen und während ich noch mit meinem Luftzufuhr-Tinnitus kämpfe, händigt sie mir bestens gelaunt USB-Stick und Flugticket aus und wünscht mir einen angenehmen Tag in Tallinn. Ich will ja nicht meckern, mach es aber trotzdem – das Ticket gilt nur, wenn es auf DINA4 gedruckt ist und vor meinem inneren Auge sehe ich bereits den irischen Inkasso-Rainer das Millimeterpapier anlegen: „Fehlen 5,8 Zentimeter rechts und 6,2 unten, macht 80 €“. „Don’t worry“, entgegnet sie aber gelassen, nachdem ich ihr meine Bedenken vorgetragen habe. Na, da bin ich ja beruhigt. Wenn sich hier jemand mit sämtlichen Preisfallen der Billigfluglinien auskennt, dann ja wohl Jetsetterin Ludmilla, die mutmaßlich das letzte Mal als Kind geflogen ist – und zwar mit Opa Olegs Roller auf die Nase.
Mein Weg führt mich also notgedrungen in den erstbesten Copyshop der estnischen Hauptstadt, bevor ich mich dem Sightseeing widmen kann. Stolze 6 Cent müssen dort investiert werden, ehe sich auch bei mir ein „Don’t worry“-Gefühl eingestellt hat. Mit einem nun definitiv gültigen Ticket im Jutebeutel kann man sich beruhigt in den Innenstadttrubel begeben. Wie schon für Gdańsk vor wenigen Tagen scheint es auch für Tallinn nur zwei Lösungsansätze zu geben: Entweder sollte man die Stadt vergrößern ODER die Anzahl der Besucher deutlich reduzieren. So schiebt und quetscht sich jedenfalls Menschenknäuel um Menschenknäuel durch die Altstadt und schmälert die Freude an Domberg, Stadtmauer und der belebten „Viru tänav“ samt Lehmpforte (Viru värava) doch erheblich. Nichtsdestotrotz erhält Tallinn erneut das Prädikat „sehr hübsch“, muss nach 2016 aber nicht zwangsläufig noch ein zweites Mal vollumfänglich touristisch erschlossen werden. Es fühlt sich jedenfalls nicht komplett falsch an, als ich nach eher kurzem Stadtbummel zu Mittagessen und Bier auf der sonnigen Terrasse des Lokals „Beer Garden“ fernab des ganz großen Gewimmels einkehre, dort dann aber trotzdem 4,50 € für 0,5 Liter zahlen muss. Wie sich bereits vor knapp drei Jahren angedeutet hat, haben die Finnen hier endgültig die Preise versaut. Wer will es den leidgeprüften Esten da verdenken, dass sie sich auch heute nach allen Regeln der Kunst gegen die finnischen Invasoren zur Wehr setzen? Ich habe jedenfalls gerade meine Hähnchenbrust für faire 10,90 € verspeist, ehe ausschließlich die beiden finnischen Dandys am Nebentisch heimtückisch mit brennenden Zigarettenkippen aus dem oberen Stockwerk attackiert werden. Mich hingegen lässt man in Ruhe austrinken und so nicke ich zum Abschied zustimmend nach oben: Make õlu 2,50 € again!
Unwesentlich später befinde ich mich in der Straßenbahnlinie 4 in Richtung „Lennujaam“. Wieder finde ich keinen Fahrkartenautomaten vor, doch lasse ich mir zum Ende des Wochenendausflugs ins Baltikum nun gerne die Welt von einer jungen Einheimischen erklären und lerne, dass Tallinn die erste Hauptstadt Europas ist, die einen kostenlosen Nahverkehr eingeführt hat. Es gibt also keine Notwendigkeit, Automaten aufzustellen oder Fahrscheine in Lottoläden zu verkaufen. Gerade, als das eingesparte Fahrgeld gedanklich dem Vergnügungsausschuss überschrieben wird, ergänzt sie jedoch, dass dies nur für Bewohner Tallinns gilt, während Touristen üppige 1,50 € berappen müssen. Sie zeigt mir eine kleine Klappe an der Scheibe des Führerstands, in die man angeblich Bargeld hineinlegen soll, um eine Karte zu erhalten. Hinter der Scheibe sitzt eine Dame, die ihr auf dem Boden liegendes Schoßhündchen krault, während sie die Tram steuert. Insgesamt also eine vertrauenswürdige Situation, doch an der nächsten roten Ampel stellt sie das Kraulen ein, lässt mein Geld klappernd auf die andere Seite der Scheibe rollen und schickt dann tatsächlich 50 Cent und einen Fahrschein retour. Das war ja einfach. Dass ich darauf gestern Abend nicht gekommen bin.
Über den weiteren Verlauf meines Sommerurlaubs hat übrigens ausschließlich der Flugplan der estnischen Hauptstadt entschieden. Wenn es einen Abendflug von Tallinn nach Paphos (Πάφος) auf Zypern (Κύπρος) gibt, braucht es nun wahrlich kein Reisebüro mehr. Ich habe noch genügend Zeit, die Nachmittagssonne im Baltikum mit einem Sag-zum-Abschied-leise-Servus-„Saku“ vor der gähnend leeren Empfangshalle zu genießen. Irgendwann sind die Fußballer des KF Shkëndija 79 neben mir aufgezogen, die in zwei Tagen in der ersten Runde der Champions-League-Qualifikation bei Nõmme Kalju antreten müssen und dieses Unterfangen offensichtlich hochprofessionell angehen. Ähnlich professionell hat derweil mein zypriotischer Gastgeber auf meine letzte Mail reagiert und meine Fragen, wie ich um 1.20 Uhr (Flug um zwei Stunden nach hinten geschoben) die Unterkunft erreichen kann, wenn am Flughafen doch kein Bus mehr fährt und wie ein Check-In um ca. 2.00 Uhr gelingen kann, wenn die Rezeption um 0.00 Uhr schließt, zu meiner vollsten Zufriedenheit beantwortet: „It’s no problem. Don’t worry!“. Nicht doch schon wieder. Dieses Mal fällt mir auf die Schnelle keine Lösung für 6 Cent ein und so muss ich mich wohl oder übel überraschen lassen, wie mein Start in den siebentägigen Strandurlaub heute Nacht wohl so verlaufen wird.
Um kurz vor 1.00 Uhr bin ich bereits auf dem „Διεθνής Αερολιμένας Πάφου“ im Südwesten der Insel gelandet. Über zwanzig Minuten vor Plan angekommen, fehlt von dem „Driver“, der irgendwann einmal großspurig angekündigt worden war, natürlich jede Spur. Don’t worry, don’t worry, don’t worry, murmele ich gleich eines Mantras vor mir her. Es befindet sich schon keine Menschenseele mehr am Flughafen, als doch noch ein letzter Wagen auf den Parkplatz einbiegt. Der Fahrer kommt auf mich zu und tatsächlich hat er ein Schild mit meinem Nachnamen gebastelt. Das hätte ich nur zu gerne am Gate gesehen – sich einmal wie die Reichen und Schönen fühlen und standesgemäß in Empfang genommen werden. Aber geschenkt. Ich bin ja zufrieden, dass es überhaupt jemanden gibt, der mich für 30 € durch die Nacht entlang der Küste zu meiner nächsten Unterkunft chauffiert. Gegen halb Zwei sind die „Panklitos Apartments“ erreicht und noch bevor ich mich der Herausforderung der liebevoll vorbereiteten nächtlichen Schnitzeljagd stellen kann, hat mich auch bereits ein englischer Stammgast begrüßt und mir seine Hilfe angeboten. Gemeinsam finden wir an der Rezeption den ersten Hinweis, in welchem der drei Gebäude sich mein Zimmer befindet und von da an geht alles leicht von der Hand. Einfach den Pfeilen auf dem Boden und im Treppenhaus folgen und siehe da, mein Name klebt an der Tür, der Schlüssel steckt, es ist 1.45 Uhr, wieder einmal hat alles irgendwie geklappt (Don’t worry, hatten sie ja gesagt!) und schon wiegt mich das Zirpen der Zikaden nach einem langen Tag sanft in den Schlaf. /hvg
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